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Eine Sparkasse geht auf Reisen...
Werdegang einer ehemaligen Sparkassenfiliale der Kreissparkasse Meissen

Nachdem wir nun einige Zeit mit unserem umgebauten Rettungswagen durch die Gegend gereist sind und zwischendurch sogar noch ein Hochdach montiert haben, kamen wir doch zu dem Schluss, dass für die Zukunft ein grösseres Auto her muss. Speziell bei schlechtem Wetter mangelte es in der Vergangenheit doch an Bewegungsraum für Lukas, unseren (jetzt fünfjährigen) Sohn.
Nach einiger Überlegung und Gegenüberstellung verschiedener Fahrzeugtypen fällt die Entscheidung auf den Mercedes 814D. Es sollte ein Möbelkoffer mit einer Kofferlänge von ca. 6m werden...

Wir schauen uns dann viele entsprechende Fahrzeuge mit Möbelkoffer-Aufbau an. Leider (aus heutiger Sicht eher zum Glück) sind die aber alle in sehr mitgenommen. Es ist schon traurig, wie wenig Pflege heute offenbar den Fahrzeugen zukommt. Bei ausnahmslos allen angesehenen LKW ist der Hilfsrahmen für den Kofferaufbau stark korrodiert und bedarf einer intensiven Überarbeitung, um auch perspektivisch viel Freude an dem Auto zu haben. Ich jedenfalls entscheide mich bei jeder Besichtigung gegen einen Kauf.

Dann sehe ich bei mobile.de zufällig ein Fahrzeug. Es ist eine mobile Sparkassenfiliale der Kreissparkasse Meissen auf der Basis eines MB814. Der geforderte Preis ist zwar deutlich höher als vorgesehen, ich liebäugle jedoch trotzdem mit diesem Fahrzeug. Es hat viele Installationen bereits jetzt, die ich an anderen LKW erst teuer nachrüsten muss. Einige Dinge sind natürlich auch als Gimmicks einzustufen - schön jedoch, wenn man sie hat.
Hier einige Beispiele der Fahrzeugausrüstung:

- Luftfederung
- ABS
- ASR
- Hydraulische Nieveauabstützung
- Diesel-Notstromaggregat
- 6 Batterien für Wohnraum mit jeweils 165AH
- Aussenstromanschluss
- u/i Ladegerät mit maximal 60A Ladestrom
- Wechselrichter 24V auf 230V
- Pneumatische Eingangstür mit zwei zusätzlichen Luftkesseln und zusätzlichem 24V-Kompressor
- Pneumatisch gesteuerte Trittstufe an Eingangstür
- drei Umspanner 24v auf 12V mit jeweils 10A
- 7KW Diesel Zentralheizung mit Heizkörpern und Motorvorwärmung


Dazu kommt noch der schon vorhandene Durchgang vom Fahrerhaus zum Wohnraum. Dieser Durchgang hat mir in der Vergangenheit bei der Vorausplanung einige Kopfschmerzen bereitet.

Ich biete dem Verkäufer einen Betrag, der 2995,- EUR unter dem geforderten liegt und vereinbare eine Besichtigung. Diese Besichtigung ist etwas aufwendiger, da das Auto bei Dresden steht. Mit Zwischenstopp bei den Schwiegereltern in Sachsen-Anhalt fahren wir in Richtung Dresden.
Nach der Besichtigung des Fahrzeugs einigen wir uns mit dem Verkäufer auf einen Betrag, der beide Seiten zufriedenstellt, jedoch deutlich näher an meinen ursprünglichen Vorstellungen liegt. Zudem bekommen wir für die Überführung noch rote Kennzeichen des Verkäufers gestellt, die ich ihm dann per Post zurücksende.
Die Überführung gestaltet sich wenig aufregend. Alles funktioniert so, wie es soll. Nur der rechte Scheibenwischer fällt unterwegs ab und ich muss ihn mehrmals wieder befestigen.

Am nächsten Tag, ein Montag, fahre ich mit der Kasse zu meiner örtlichen TÜV-Prüfstelle. Vorher stelle ich noch den Tisch aus dem RTW vor die Sitzgruppe im Warteraum. So ausgerüstet wird die Sparkasse nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Prüfer auch schon offiziell ein Wohnmobil.
Der Prüfer schaut sich das Fahrzeug an und hätte auch sein OK gegeben, wenn da nicht ein Defekt an der Bremsanlage gewesen wäre. Das ALB (automatisch lastabhängiges Bremsventil), das den Bremsdruck an der Hinterachse anhand des in den Luftfederbälgen vorhandenen Drucks der Beladung entsprechend anpasst. Da das Auto immer mit einer Beladung gefahren ist, musste dieses Ventil nie arbeiten und ist daher festgegangen. So durften auch noch die Monteure von DC an der Kasse arbeiten, bevor ich endlich den begehrten Zettel bekomme.

So, und nun geht es an das herausreissen der bisherigen Einrichtung. Hier erwartet mich einiges an Arbeit. Der gesamte Kassen- und Beratungsbereich ist gepanzert. Massive Stahlplatten, die in den Möbeln verbaut sind lassen mich immer weitere, neue Wörter erfinden... Es dauert zwei Wochen, die ich allein damit verbringe, die Einbauten herauszubauen.


 

 

 

 

 

 
Zwei Wochen waren wir mit dem ausbau der Sparkasseneinrichtung beschäftigt.
Ein schöner, grosser Raum entsteht hierdurch. Aber hier darf man sich nicht täuschen - auch dieser Raum muss bei der Planung genau durchdacht werden.
Genau, wie schon beim Rettungswagen, werden auch bei diesem Fahrzeug viele Pläne gezeichnet und fast genau so viele wieder in den Mülleimer geworfen, bis wir endlich einen Plan ausgearbeitet haben, der unseren Vorstellungen entspricht.


Jetzt geht es dann endlich an den eigentlichen Wohnmobilausbau.

Hierzu habe ich mich für die Lösung eines Wohnwagens entschlossen. Ich kaufe einen Wohnwagen mit Diebstahlschaden (Fenster rundherum defekt, Sandwichaufbau im Bereich des hinteren Fensters stark beschädigt) und werde hier die Ausstattung wiederverwenden. Die Inneneinrichtung des Wohnwagens ist in einem insgesamt sehr guten Zustand.


Ich beginne mit dem Bau der Sitzgruppe vorn rechts. Aus der U-Anordnung im Wohnwagen konstruiere ich eine L-Sitzgruppe. Ich möchte in dem Wohnmobil eine richtige Sitzgruppe zum herumlümmeln haben. Die Polster des Wohnwagens konnte ich dabei weitgehend weiter nutzen. Einzig ein 15cm breites Kissen muss zusätzlich genäht werden.
In der Sitzgruppe bringe ich die zentrale Steuerelektronik für die gesamte Fahrzeugtechnik unter. Dies bereitet mir schon lange Kopfschmerzen, da zu Anfang die Elektrik noch undurchschaubar scheint. Trotzdem beginne ich mit dem "Strippen ziehen" und nach und nach bekomme ich langsam einen Durchblick, wofür die ganzen Leitungen überhaupt gut sind. Einige sind auch vollkommen überflüssig und werden von mir entfernt.


 

 

 

 


Dann endlich kann ich mich wirklich um die Sitzgruppe kümmern. Danach baue ich den Vitrinenschrank auf. Der muss, genau wie alles andere aus dem Wohnwagen auch, erst einmal an die Grösse (speziell Höhe) des Sparkassen-Fahrzeugs angepasst werden.
Langsam macht der ganze innenraum aber schon einen wohnlicheren Eindruck...



 

 


Die nächste Baustelle ist dann das feste Bett im Heck des Fahrzeugs. Hier wird ein festes Bett in der Grösse 1,3m x 2m entstehen. Eine Unterkonstruktion aus Konstruktionshölzern trägt Lattenrost und Matratze auf einer Höhe von 90cm. Darunter ist dann die Technik (Hydraulik, Pneumatik, Stromeinspeisung, Notheizung Trumatic E2800 und Batterien) untergebracht. Gleichzeitig kommt hier auch der Flaschenkasten der Gasanlage hin. Die Gasleitungen für Kühlschrank und Herd verlege ich im doppelten Boden des Fahrzeugs. Der Boden besteht bei diesem Fahrzeug von oben nach unten gesehen aus einer 20mm Multiplexplatte, einer 70mm Isolationsschicht und einer 5mm GFK Schicht.


 

 


Jetzt kommt als nächstes die Küche an die Reihe. Es wird ein Küchenblock in L-Anordnung, der auch aus dem Wohnwagen entnommen wird. Natürlich sind auch hier umfangreiche Anpassungsarbeiten notwendig. Nachdem die Position korrekt festgelegt wurde, stelle ich die Seitenwände zuerst provisorisch auf und lege die Arbeitsplatte darauf. So kann man sich schon einmal ein Bild von den späteren Platzverhältnissen machen:

Heute habe ich am Küchenblock weiter gearbeitet. Bis auf den Kühlschrank, der noch fehlt, da ich Wert auf eine automatische Wiederzündung lege. Die hat jedoch der Kühli aus dem Wohnwagen nicht.
Ich baue jedoch den Küchenblock anhand der Masse des vorhandenen Gerätes, da die Abmessungen bei dem angestrebten die gleichen sind.
Hier nun die ersten Fotos vom (fast) fertigen Küchenblock. Nur die Spüle und der Kühlschrank müssen noch installiert werden:


 

 



STOP - Jetzt wird wieder alles über den Haufen geworfen!

Den eigentlichen Grundriss gerade fertig gestellt, kommen wir zu dem Schluss, dass bei der zur Verfügung stehenden Grundfläche einfach zu wenig Platz zum bewegen übrig bleibt.
Wir setzen uns also wieder mit Zettel und Stift hin und zeichnen Grundrisse auf. Ein Blatt nach dem anderen wandert in den Papierkorb. Dann verzeichne ich mich auf einem Plan aus versehen.

Ich zeichne das Bad unmittelbart hinter der Tür zum Fahrerhaus ein... und habe plötzlich unwahrscheinlich viel Platz übrig!

Das ist nun also unser Favorit. Durch den kleinen Kniff mit dem Bad haben wir im Wohnraum viel Platz gespart, da wir den vorhandenen Durchgang zum Fahrerhaus als Bad nutzen.
Die Sitzgruppe findet ihren Platz nun im Heck des Fahrzeugs, während das Bett ganz nach vorn auf die rechte Seite wandert.

Es ist schon ein seltsames Gefühl, das gerade installierte wieder heraus zu reissen. Nur der Gedanke an die höhere Praxistauglichkeit spornt mich in dieser Situation an, weiter zu machen. Jedoch ein Tiefpunkt in Sachen Motivation ist diese Phase schon!
Das Bett vorn ist schnell wieder aufgebaut. Ebenso kann ich die Unterkonstruktion des ehemaligen Warteraums der Sparkasse nutzen, um darauf die Sitzgruppe aufzubauen. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung ist die bessere Zugänglichkeit der nun unter den Sitzen installierten Fahrzeugtechnik.
Der schon aufgebaute Küchenblock kann so stehen bleiben, wie er ist. So ist die Öffnung des Heizungkarmins in der Wand hinten links die Einzige Öffnung, die wieder verschlossen werden muss.
Alles in allem war also der Termin der Umentscheidung gerade noch rechtzeitig.

28.05.2004
Das nächste Treffen steht an. Wir fahren also wieder mit einer Baustelle los. Dieses mal ist Dormagen das Ziel. Hier findet zu Pfingsten das alljährliche, mittlerweile 19. Hanomag AL28-Pfingsttreffen statt. Ursprünglich für Hanomag Fahrer ins Leben gerufen, hat sich das Treffen mittlerweile zu einem sehr umfangreichen LKW-Wohnmobil Treffen entwickelt. Hier sieht man wirklich tolle Fahrzeuge mit deren Besitzern. Wir bekommen in Dormagen auch unsere Cassetten-Toilette (Thetford C 200 CW), die uns freundlicherweise der Organisator des Treffens beschafft hat.

01.06.2004
Die Toilette wird installiert. Aufgrund der extrem dicken Isolierung (die Wandstärke der Sparkasse beträgt ca. 65mm) stehe ich vor Problemen mit der Installation der Wasserzuführung. Ich habe mich ja für die Toilette mit manueller Spülung entschieden, die nicht an die Wasserinstallation des Fahrzeugs angeschlossen wird, sondern über einen eigenen Spülwassertank verfügt. Der Einfüllstutzen bei diesem Typ lediglich auf Wandstärken bis maximal 45mm ausgelegt.
Der ortsansässige GWS-Installationsbetrieb hat dann mit einem Reststück Kunststoffrohr ausgeholfen. Dieses Stück habe ich angepasst, als Adapterstück verbaut und mit Dichtmittel zusätzlich abgedichtet.
Das nächste Problem war dann die Serviceklappe zum entnehmen der Kassette. Auch hier wieder das Wandstärkenproblem. Ich habe dann aus der Aluhaut den Einsatz der Klappe zurecht geschnitten. Dazu passend aus einem Reststück xTrem-Isolator das Füllstück und aus 3mm Pappelsperrholz mit Dekor zurechtgeschnitten, das ganze Sandwich in den Klappendeckel eingelegt und abgedichtet, habe ich dann mit Dekalin die Klappen eingeschraubt. Ansonsten stellte weder die Installation im Auto, noch der Einbau der Klappen ein Problem dar. Genaues arbeiten sollte hier natürlich selbstverständlich sein.

09.06.2004
Das Badezimmer wird zum Zimmer.
Ich baue heute die Trennwände zum Schlafraum und zum Wohnraum auf. Für die Tür installiere ich einen eigenen Rahmen.

15.06.2004
Zu Beginn meiner Selbstausbauerzeit habe ich in Sachen Ausbauholz lange nach Kunststoffbeschichteten (folienbeschichteten) Pappelsperrholz-Platten gesucht. Fündig wurde ich letztlich nur bei Reimo. Obwohl sehr teuer, habe ich mich damals für den RTW dazu entschlossen, dieses Holz zu nehmen.

Bei Flause gehe ich nun aber einen anderen Weg. Grund dafür ist der, dass ich die künstliche Optik auf Dauer im RTW als recht langweilig empfunden habe und das beschichtete Holz zudem noch unverschämt teuer ist.
Ich verwende hier normales Sperrholz (Amescla). Dieses Holz wird oft als Schalungsmaterial genutzt, findet aber auch häufig im Bootsbau Verwendung. Das Holz ist ca. 5% schwerer, als gleich starkes Pappel-Sperrholz, dabei jedoch deutlich unempfindlicher gegenüber Wasser.
Das Holz habe ich geschliffen, gebeizt, nochmals geschliffen, klar lackiert, abermals geschliffen, klar lackiert und dann nach dem trocknen noch die Spitzen geköpft. Das ergibt eine schöne Oberfläche, die sich auch wunderbar anfühlt.
Der Farbton kommt dem Eiche Ton sehr nahe.
Ich weiss - die rustikale Optik gefällt nicht jedem, sie ist aber auch nicht zwingend. Das Holz ist ursprünglich sehr hell (ähnlich Pappel). Der dunkle Ton kam erst durch das beizen.
Die Ecken habe ich dann mit Kantleisten aus dem Baumarkt abgedeckt, die ich identisch behandelt habe. Es handelt sich dabei um Profilleisten aus Nadelholz. Dies zeigt im Ergebnis einen etwas anderen Farbton, was sich leicht absetzt und mir persönlich sehr gut gefällt.
So muss ich nicht auf die ollen Spanplatten ausweichen, die bei Feuchtigkeit aufquellen und daher sowieso keine dauerhafte Lösung darstellen und zu alledem auch noch bleischwer sind.

18.06.2004
Der Kleiderschrank entsteht. Unmittelbar vor der Sitzgruppe wird auf der in Fahrtrichtung linken Seite der Kleiderschrank gebaut.

22.06.2004
Heute wird die Schrankreihe links erweitert. Ein knapp 80cm hoher Schrank wird hier unter dem linken mittleren Fenster gebaut. Als Oberplatte nehmen wir ein Reststück einer Küchenarbeitsplatte aus dem Baumarkt. Hier wird an der noch sichtbaren Seite ein Umleimer aufgebügelt.
Problem, das sich mir derzeit noch stellt ist, dass ich keine geeignete Vorrichtung habe, um die Schranktüren geschlossen zu halten. Die Bestellung für sogenannte Rollenschnapper ist heute raus. Angeblich darf ich sie mir am Montag abholen...

30.06.2004
Die Rollenschnapper sind nun da. Ich montiere also heute die Türen in die schon vorhandenen Ausschnitte.

02.07.2004
Heute beginne ich mit dem Gaskasten. Der Kasten soll rechts zwischen Küchenblock und Eingangstür entstehen. Es soll ein Schrank für zwei 11kg-Gasflaschen werden. Der Gasschrank soll später natürlich nicht als solcher erkennbar sein. Ich baue also den Schrank, wie auch alle anderen Möbel aus Amescla Sperrholz und bearbeite die Platten, wie schon vorher beschrieben, mit Zweihorn-Beize sowie im Anschluss daran mit seidenglänzenden Klarlack.
Damit man die Gasleitung, die oben mit einer Schottverschraubung aus dem Kasten kommt, nicht sieht, baue ich einen doppelten Boden über dem eigentlichen Gaskasten. Darüber befestige ich wieder ein Reststück der Küchenplatte. Dies jedoch so, dass ich später mit relativ wenig Aufwand noch einmal an die Schottverschraubung herankomme, sollte sie wieder erwarten doch irgendwann einmal eine Undichtigkeit aufweisen. Die vorgeschriebene Öffnung von min. 100mm² installiere ich ganz rechts im Gasschrank, da sich unter dem Schrank eigentlich die rechten Hinterräder befinden. So, wie ich es nun realisiert habe, befindet sich die Öffnung unmittelbar hinter dem Schritzlappen des Hinterrades und somit nicht im Spritzbereich.



03.07.2004
Der Gaskasten ist fertig - die Arbeitsplatte montiert. Dieser Schrank soll später als Fernseh/Phono-Schrank dienen. Im Dachbereich des Fahrzeugs montiere ich abermals den Vitrinenschrank, den ich noch mit zwei seitlichen Stützen bis zur Arbeitsplatte versehe.

07.07.2004
Im Heck, direkt links neben dem Eingang, baue ich nun noch einen hohen Schrank ein. Dieser hat unten eine kleine Tür, die nach vorn geöffnet wird und eine hohe Tür, die von der Seite der Sitzgruppe aus zu öffnen ist. Der Schrank grenzt unmittelbar an die Sitzbank an.

08.07.2004
Im Heck über der Sitzgruppe positioniere ich einen Hängeschrank mit drei Klappen. Dieser wird aus einem der langen Hängeschränke des Wohnwagens umgebaut.
Zwischen diesem Hängeschrank und dem Kleiderschrank vor der Sitzgruppe installiere ich dann noch ein Regalbrett mit einer Stoppleiste. Dieses Brett wird zwar während der Fahrt nicht nutzbar sein, jedoch hat die leere Fläche über dem Fenster, die für einen weiteren Hängeschrank zu flach ist, sehr nackt ausgesehen.

09.07.2004
Heute habe ich nach der getanen Arbeit richtig gute Laune!
Ich habe heute die Schnittkanten der Schränke mit Winkelleisten abgedeckt. Die Nadelholz-Leisten habe ich genauso, wie auch das Sperrholz mit der Zweihorn-Beize und Klarlack behandelt. Danach habe ich sie dann mit Leim an die Schrankkanten gelegt und mittels einem Elektotacker und Nägeln befestigt.
Diese Arbeit hat deshalb so viel Spass gemacht, weil es durch die Abdeckung der hässlichen Schnittkanten schlagartig sehr wohnlich ausschaut.

10.07.2004
Heute mache ich nicht viel. Ich schneide nur eine Trennwand zwischen Küche und Schlafbereich zurecht, die ich auf der einen Seite wie gewohnt beize und auf der anderen Seite mit Teppich beklebe. Der Schlafbereich soll später rundum mit Teppich verkleidet sein. Ich empfinde die Oberfläche des Teppichs als erheblich angenehmer bei Berührung als eine "kalte" Oberfläche. Speziell im Winter ist es sehr unangenehm, mit unbekleideten Körperstellen eine kalte Wand zu berühren.
Diese Trennwand passe ich ein und befestige sie in dem Ausschnitt. Hier sollen später noch kleine Regalböden dazukommen, die dann zum Beispiel Gewürze aufnehmen werden.

17.07.2004
Der Platz unter dem Bett, das auf einer Höhe von ca. 60cm seinen Platz gefunden hat, war bislang ungenutzt. Dies ändert sich ab heute! Ich baue eine Stauklappe in die Aussenwand. Die Masse der Öffnung sind 110 x 34cm. Mit der FEIN-Säge trenne ich den Ausschnitt in die Aussenhaut, während ich die Innenhaut mit einem langen Stichsägeblatt von aussen her durchtrenne. Die Klappe passt auf Anhieb perfekt. Ich setze sie dann mit Dekalin Dichtungsmasse ein und verschraube mit Edelstahlschrauben. Nach 2,5h ist die Aktion Vergangenheit. Wie bei allen Arbeiten, bei denen Öffnungen in die Karosserie geschnitten werden, lasse ich auch hier äusserste Sorgfalt walten. Ich habe einen Graus davor, dass ich mich vermesse und dann plötzlich eine Öffnung habe, durch die ich die einzusetzende Klappe hindurch werfen kann...

23.07.2004
Das rückwärts fahren mit dem Wohnmobil war bislang immer eine recht heikle Angelegenheit, da der Abstand nach hinten über die Spiegel nicht sicher eingeschätzt werden konnte. Normal ist das kein Problem, wenn es aber eng ist und ich, um den vorhandenen Platz auszunutzen auf wenige cm an andere Fahrzeuge heran fahren möchte, dann musste ich bislang immer aussteigen und nachsehen, ob nicht noch ein halber Meter möglich ist.
Deshalb habe ich ein Rückfahr-Videosystem angeschafft, das beim rückwärts fahren die notwendige Portion Sicherheit bringen soll.

Ein OnLine-Angebot des PLUS-Konzerns bietet ein komplettes System mit Monitor, Kamera und Verkabelung (sogar ausreichend für Flause) für den Preis von 129,-Euro. Hier schlage ich zu.
Die Montage gestaltet sich nicht besonders problematisch. Mit Sika werden die Schrauben und die Kabeldurchführung der Kamera zusätzlich abgedichtet. Das Kabel verlege ich im Bereich der oberen Schränke und Regale, so dass es letztlcih unsichtbar bleibt. Der Monitor verkraftet 12-24V und ist somit auch für die 24V-Anlage des 814D geeignet und ich muss nicht noch ein weiteres Gerät an die 24-12V-Wandler klemmen.

Eine zweite Kamera (Der Monitor lässt sich zwischen zwei Kameras umschalten) installiere ich im Innenraum, um von vorn zu sehen, was im Wohnraum los ist. Da das Fahrzeug eine Trennwand hat, hätte ich ansonsten keine Möglichkeit, unseren kleinen Lukas während der Fahrt zu beobachten.


 

 

24.07.2004
Schon lange hat mich das Licht des Autos gestört. Es ist recht lumpig.
Dem begegne ich nun mittels zweier zusätzlicher Fernscheinwerfer. Es sind Scheinwerfer des Typs HELLA Comet 550 mit 24V 70W-Leuchtmitteln.
Die Scheinwerfer werden im Dachbereich neben den vorderen Umrissleuchten montiert. Da dieser Bereich aus GFK besteht, hinterlege ich innen ein Alu-Blech, damit sich die Kraft, die durch Vibrationen und Wind auftritt, verteilen kann. Die Scheinwerfer werden mittels eines Arbeitsstromrelais angesteuert, um den Lichtschalter nicht übermässig zu belasten.

Abends fahre ich auf eine einsame Landstrasse und stelle das Fernlicht auf einer Leiter stehend ein. Die Fahrt nach Hause überzeugt mich dann mit einer enormen Lichtausbeute. Speziell der hohe Montageort bringt eine äusserst effektive Ausleuchtung der Fahrbahn. Den linken Scheinwerfer habe ich dabei ein wenig weiter nach links ausgerichtet, da ich mich schon oft über PKWs geärgert habe, die auf der Autobahn mit Fernlicht fahren. Durch die hohen Fernscheinwerfer habe ich nun die Möglichkeit diese Fahrer durch "Gegenlicht" auf ihren Fehler hinzuweisen und dann selbst wieder gut zu sehen. Den PKW-Fahrern selbst kann man dabei noch nicht einmal einen Vorwurf machen, da sie aufgrund der tiefen Sitzposition die Scheinwerfer des Gegenverkehrs oft gar nicht sehen, da sie von der Mittelleitplanke abgedeckt sind. In dem hohen Fahrerhaus des Wohnmobils hat man diesen Schutz jedoch nicht mehr.

16.08.2004
Der Urlaub rückt immer näher und das Auto ist immer noch nicht so richtig Einsatzbereit. Es ist momentan noch keinerlei Wasserinstallation vorhanden. Das soll nun geändert werden.
Als erstes begebe ich mich an die Installation des Abwassertanks. Der hat uns in der Vergangenheit besonders gefehlt, da es sehr unangenehm ist, das Waschwasser aus der Schüssel hinter das Auto auf die Wiese zu kippen. Auch wenn es normales, nicht mit Chemie belastetes Schmutzwasser ist, das keiner Natur schadet, sieht es für aussenstehende doch immer sehr blöd aus und trägt nicht gerade zur Beliebtheit bei.


Der erste richtige Urlaub mit Flause

Problem bei der Tankbefestigung unter dem Fahrzeug ist hier der isolierte Boden. Er ist inclusive der Bodenplatte, Isolierung und GFK-Platte ca. 10cm dick. Hier versagen wieder einmal die handelsüblichen Befestigungssets. Bei denen sind die Schrauben lediglich 60mm lang.
Ich besorge mir Edelstahlschrauben (M8x150), und hierfür wiederum lange Verbindungsmuttern, mit denen ich dann die Spannschrauben für das Lochband montiere. Das ist eine ziemliche fummelei. Es bleibt an der ausgewählten Stelle zwischen Kraftstofftank und Luftkesseln sehr wenig Bewegungsraum, um die Befestigungselemente vernünftig zu sichern. Die durch den Fahrzeugboden geführten Schrauben werden nun noch mit Dichtmittel abgedichtet, damit keine Feuchtigkeit in den Boden gelangt. Dann hängt der Tank so, wie er soll unter dem Fahrzeug und muss lediglich noch angeschlossen werden. Das wird aber nicht mehr heute geschehen!

Fortsetzung folgt...