Sollte sich auf der linken Bildschirmseite keine Navigationsleiste befinden, bitte www.mb-mobil.de anwählen.

Das Schlafzimmer wandert in aus dem Erdgeschoss in den ersten Stock...
Montage eines gebrauchten Hochdachs

Wieder einmal spielte hier der Zufall mit. In meiner direkten Nachbarschaft lag ein Hochdach, das der Besitzer als Gartenteich nutzen wollte. Nachdem ich es mir anschaute, war schnell klar, daß es für einen Düsseldorfer mit kurzem Radstand war. Da ich sowieso plante, das Dach zu erhöhen, schwatzte ich meinem Nachbarn seinen Gartenteich für EUR 150,- ab.

Nachdem das Moos der vergangenen Jahre abgespritzt war, sah das Dach schon erheblich ansehnlicher aus. Problem war nun, daß ich keinerlei Unterlagen zu dem Dach hatte. Ich telefonierte herum und recherchierte im Internet. Es stellte sich dann heraus, daß es sich wohl um ein Dach der Fa. Reimo handeln musste. Ich sendete einige Fotos an Reimo, worauf die mir bestätigten, daß es ein Hochdach Ihrer Fertigung ist und mir ein entsprechendes Gutachten schickten.

Somit konnte ich nun mit der Arbeit anfangen. Nach Rücksprache mit der ortsansässigen TÜV-Prüfstelle wurde vereinbart, daß die Spriegel 1:1 aus dem vorherigen Fahrzeug übernommen werden. An dem GFK-Hochdach hing nämlich noch ein Stück Auto. Das Dach wurde seinerzeit einfach mit ca. 10cm Blech von der ursprünglichen Karosserie getrennt.


   
So lag es also in unserem Garten, das GFK-Dach. Nun musste der Rest der alten Karosserie sauber von dem Dach getrennt werden, ohne das GFK-Material zu beschädigen.

(Keine Arbeit, die wirklich Spass macht...)

 
 

 

Nachdem nun das Dach vom restlichen Blech des Busses befreit war, konnte ich anfangen, mich um das Abtrennen des Dachs des RTW kümmern...

  
 
Die Spriegel werden durchtrennt und dann das Dach ca. 10cm oberhalb der Dachrinne rundherum abgetrennt. Vorn lasse ich ein wenig mehr Material stehen, da ich hier noch nicht weiß, wie ich den vorderen Abschluss realisieren werde.
  
 
Es ist soweit - das Dach ist ab!
Der Bus bietet so ein sehr eigenartiges und ungewohntes Bild.
Sollte ich mir vielleicht doch lieber einen guten Sattler suchen und ein Cabrio daraus machen lassen?

  ;o)

 

 

 
Jetzt muß die Schnittkante entgratet werden und der Schleif- und Schneiddreck entfernt werden, um der zukünftigen Korrosion möglichst wenig Angriffspunkte zu gönnen.

 
Nun kommt der große Augenblick - Die Hochzeit!
Das Hochdach wird mit der Karosserie verbunden.
Hierzu heben wir das Dach hoch, um dann mit dem Bus daunter zu fahren.

 

 

 
In diesem Stadium stellt sich heraus, daß das Dach nicht passt!
Es ist zu kurz und recht somit nicht bis über die vordere Nase. Auch ist es im vorderen Bereich ein klein wenig zu schmal.
Wir entschliessen uns nach reiflicher Überlegung, das GFK-Dach anzupassen, da wir möglichst nicht noch mehr Blech von der Karosserie wegnehmen möchten.

Es ist schon ein Leid mit der Passform von solchen GFK-Teilen...

 

 
Auch die Abkantung muß ein wenig geköpft werden, da sie zu breit für die Dachrinne des RTW ist...

 
... und das ist das Ergebnis dieser Arbeit. Weißer GFK-Staub setzt sich überall ab wie Pulverschnee.

 
Nachdem nun alles ordentlich angepasst ist, können wir mit der Verklebung beginnen. Zum verkleben des Daches verwenden wir Sikaflex 252, einen dafür geeigneten Konstruktionsklebstoff, der in Kartuschen erhältlich ist. Für die Verarbeitung dieses Klebers ist unbedingt eine elektrische Kartuschenspritze bzw. eine solche mit Pressluftunterstützung anzuraten, da der Kleber sehr zäh ist und mit normalen, manuellen Kartuschenpistolen nur äusserst mühsam und eigentlich viel zu langsam ausgepresst werden kann.
Die Hautbildezeit dieses Klebers liegt bei ca. 40min. Bis dahin sollte das Dach montiert sein!

 

 
Nun folgt noch das Abglätten der Klebefuge - dann ist das Dach soweit fertig.
Jetzt müssen nur noch Versteifungsspriegel in die Karosserie geschweißt werden....

 
... und dann sind wir fertig mit der Dachmontage.
Jetzt haben wir uns auch eine Karaffe Gerstensaft verdient!

 

 
Nun wird die Arbeit auch von den Frauen begutachtet.
Begeisternd ist die jetzt enorme Stehhöhe in dem Fahrzeug. Selbst ich mit meinen 1,97m muß mich strecken, um an die Decke zu reichen...

 
Hier übrigens eine 32er Stecknuss aus meinem Werkzeugkasten, die dazu missbraucht wurde, als Schubstangenverlängerung in der Kartuschenpistole zu dienen.

 
... und gaz zum Schluß noch eine Schweißnaht, die eigentlich niemand sehen sollte ;o)
NEIN - Diese Naht ist nicht von einem Versteifungsspriegel!

Vor dem auftragen des Sikaflex-252 wurden die Klebeflächen mit Aceton entfettet und anschliessend mit SIKA-Aktivator behandelt.
 

An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmals bei meinen Nachbarn für das Verständnis für diese Gewaltaktion bedanken, die ja hier im Wohngebiet durchgeführt wurde. Viel Krach durch den Winkelschleifer und die elektrische Drahtbürste haben die Nerven der Anwohner genauso strapaziert, wie der entstandene Dreck.

!!! Vielen Dank für Euere Nachsicht !!!

Meinen herzlichen Dank auch an Michael alias Idefix, der mir viel mit Rat und Tat geholfen hat und an Sabrina, seine Partnerin, für das "ausleihen" ihres Freundes...